Windenergie
Planer und Betreiber sprechen von einem „wichtigen Meilenstein“. Bis der Windpark in Allagen allerdings auch nachts dunkel ist, könnte es noch dauern. In Sachen Verkehrsschilder und Ampeln gibt es aber Neuigkeiten.
Allagen – Planer und Betreiber sprechen von einem „wichtigen Meilenstein“, der nach jahrelangen Arbeiten – an Schreibtischen und insbesondere vor Ort – erreicht worden sei: Im Allagener Windpark Rennweg drehen sich inzwischen die ersten beiden Windenergieanlagen. Die erste ging in der vergangenen Woche an den Start, die zweite jetzt zu Wochenbeginn. Es sind die ersten beiden von insgesamt elf Anlagen des Typs Enercon E-175. Bis Ende des Jahres sollen weitere Anlagen ans Netz gehen, wie die Betreibergesellschaften gemeinsam bekanntgeben.
5000 Einwendungen, „aktive Gegnerschaft“
Zusammen mit der Westfalenwind Planungs GmbH & Co KG, dem Projektierer aus Paderborn, wurde das Projekt realisiert, heißt es dazu: „Nach Fertigstellung wird der Park jährlich sauberen Windstrom für gut 50 000 Haushalte produzieren.“
Über 5000 Einwendungen im Genehmigungsverfahren und eine über Jahre sehr aktive Gegnerschaft habe das Projekt zu einer echten Herausforderung gemacht.
Lasse Tigges, Geschäftsführer der Westfalenwind Planungs GmbH & Co. KG
Der Bauantrag für das Projekt sei bereits 2018 gestellt worden, die ersten Arbeiten starteten im Mai 2024. Planerisch wie technisch „eine echte Herausforderung“. „Über 5 000 Einwendungen im Genehmigungsverfahren und eine über Jahre sehr aktive Gegnerschaft haben das Projekt zu einer echten Herausforderung gemacht“, blickt Lasse Tigges als Geschäftsführer der Westfalenwind Planungs GmbH & Co. KG zurück.
Sowohl im Hause Westfalenwind als Planer als auch bei den Betreibergesellschaften wie der Windpark Rennweg Betriebs GmbH & Co. KG sei die Freude und Erleichterung über die Inbetriebnahme nun aber groß. „Wir danken allen, die uns beim Projekt in der Vergangenheit treu unterstützt haben“, so Heinrich-Wilhelm Tölle im Namen der Geschäftsführung der Windpark Rennweg Betriebs GmbH & Co. KG.
Umspannwerk in Belecke bereits in Betrieb
Das entsprechende Umspannwerk in Belecke sei „schon länger in Betrieb“, erklärt Marcel Papenfort, Geschäftsführer der Windpark Rennweg Betriebs GmbH & Co.KG: „Die ersten 100 000 Kilowattstunden sind also schon produziert.“
Wichtig sei allen Beteiligten eine entsprechende Bürgerbeteiligung, wie zum Beispiel ein vergünstigter Strompreis für die Menschen vor Ort, schildern sie. Weiterhin werde eine der elf Anlagen von der Bürgerwind Westfalen eG betrieben, heißt es in einer Information. Über die Energiegenossenschaft konnten Warsteiner Bürgerinnen und Bürger Anteile erwerben, um sich finanziell am künftigen Windpark Rennweg zu beteiligen: „Die Bürgerwindanlage wird zur Rendite der Genossenschaft beitragen, von der die Anleger vor Ort finanziell profitieren.“
Bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung
Auch wenn die ersten beiden Anlagen nun in Betrieb sind – auch nachts leuchten beziehungsweise blinken die Naben der Anlagen des Windpark derzeit noch durchgehend rot. Im Regelfall soll das nachts nur passieren, wenn sich Flugverkehr nähert, ansonsten soll der Windpark dunkel sein.
Die sogenannte „bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung“, die das ermöglicht, sei eingerüstet, so Papenfort, aktuell befinde man sich aber noch in der Freigabe sowie in Funktionstests: „Das kann noch ein paar Wochen, im schlimmsten Fall ein paar Monate dauern.“
Verkehrsschilder und Külbe-Ampel
Auch in den Gremien des Stadtrates kam zuletzt die Frage auf, warum – die Windkraft-Schwertransporte durch Belecke und das Möhnetal sind inzwischen abgeschlossen – die entsprechende Beschilderung noch nicht ab- beziehungsweise zurückgebaut worden sei. Die Halteverbotsschilder entlang der Möhnestraße beispielsweise wurden am Montag abgebaut, mobile Verkehrsschilder wieder festinstalliert und Metallplatten, unter anderem am Sichtigvorer Kreisverkehr, zurückgenommen.
Wenn es nach mir ginge: Am liebsten heute.
Thimo Roderfeld, Leiter des Ordnungsamtes Warstein
Lediglich die Ampelanlage an der Belecker Külbekreuzung war am Dienstagmittag in Fahrtrichtung Anröchte sowie in Fahrtrichtung Möhnetal „zur Seite gedreht“. Das sollte Platz für die Transporte schaffen, beeinträchtigte aber auch die Sichtbarkeit.
Thimo Roderfeld als Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Warstein erklärte am Dienstagmittag, dass die entsprechende Fachfirma beauftragt sei, um die Ampeln wieder in die Vor-Transporte-Position zu richten, das Datum der Umsetzung aber „fraglich“ sei: „Wenn es nach mir ginge: Am liebsten heute.“