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Pendlerpauschale 2026: Das ändert sich für Millionen Autofahrer

Teresa Knoll
01/12/2025 08:35:00

Entlastung für Arbeitnehmer

Ab 2026 können Berufspendler deutlich mehr Fahrtkosten absetzen – wenn der Bundesrat zustimmt. Kritik gibt es vonseiten der Länder.

Hamm – Gute Nachrichten für Berufspendler: Die tägliche Fahrt zur Arbeit wird steuerlich deutlich besser gefördert. Das Bundeskabinett beschloss am 10. September 2025 im Steueränderungsgesetz 2025 eine erhebliche Verbesserung der Pendlerpauschale, die zum 1. Januar 2026 in Kraft treten soll. Diese Neuregelung kommt Millionen Deutschen zugute, die täglich zur Arbeit pendeln und mit steigenden Kosten wie durch erhöhte Kfz-Steuer kämpfen.

Die Bundesregierung plant eine Erhöhung der Pendlerpauschale auf 38 Cent pro Kilometer.

Die Änderung ist weitreichend: Künftig können Arbeitnehmer bereits ab dem ersten gefahrenen Kilometer 38 Cent pro Kilometer als Werbungskosten in der Steuer geltend machen. Bisher erhielten Pendler für die ersten 20 Kilometer nur 30 Cent, während der höhere Satz von 38 Cent erst ab dem 21. Kilometer galt.

Pendlerpauschale ab 2026: Steuerentlastung für Autofahrer

Die finanziellen Auswirkungen sind beträchtlich: Bei einer Fünf-Tage-Woche und einem täglichen Arbeitsweg von zehn Kilometern entstehen so 176 Euro zusätzliche Werbungskosten pro Jahr (10 km × 220 Tage × 0,08 Euro = 176 Euro). Für Pendler mit 20 Kilometern Arbeitsweg bedeutet das sogar eine zusätzliche Steuerentlastung von 352 Euro im Jahr, wie die Tagesschau berichtet. Selbst Kurzdistanz-Pendler können bei nur fünf Kilometern Arbeitsweg 88 Euro mehr geltend machen – das bedeutet ein Plus von über 25 Prozent.

Das Bundesfinanzministerium begründet die Entscheidung damit, „möglichst breit dort weiter zu entlasten, wo die Krisen der vergangenen Jahre – die Corona-Pandemie oder steigende Energiekosten und Inflation – die Kosten für die Bürgerinnen und Bürger erhöht haben“, teilt die Tagesschau mit.

Die Reform hat ihren Preis: Im Jahr 2026 kostet sie den Staat zunächst 1,14 Milliarden Euro zusätzlich. Bis 2030 werden die Ausgaben auf 1,96 Milliarden Euro jährlich steigen. Diese Zahlen nannte die Bundesregierung in einer Antwort auf eine Anfrage der Grünen, zu finden in der NWB Datenbank. Damit erhöht sich laut RND die gesamte Steuerentlastung durch die Pendlerpauschale von derzeit knapp fünf auf fast sieben Milliarden Euro pro Jahr.

Was ist die Pendlerpauschale?

Die Pendlerpauschale (auch Entfernungspauschale) ist ein steuerlicher Freibetrag in Deutschland. Berufstätige können damit die Kosten für ihren Arbeitsweg bei der Einkommensteuer geltend machen – unabhängig vom genutzten Verkehrsmittel. Aktuell beträgt die Pauschale 30 Cent pro Kilometer für die ersten 20 Kilometer, ab dem 21. Kilometer sind es 38 Cent. Ab 2026 soll laut Koalitionsvertrag bereits ab dem ersten Kilometer 38 Cent gelten. Die Regelung entlastet besonders Autofahrer und lange Arbeitswege.

Hohe Steuerausfälle: Länder kritisieren Pendlerpauschale

Doch die Reform ist noch nicht in trockenen Tüchern. Die Bundesländer fordern eine Kompensation für ihre Steuerausfälle, doch Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) lehnt das ab. In der Bild-Zeitung warnte er: „Sehr klar ist: Es wird keine Kompensation des Bundes geben. Wenn einige unionsgeführte Länder das nicht wollen, gefährden sie die Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie, die Entlastung von Pendlern und die Stärkung des Ehrenamts.“

Die finanziellen Auswirkungen sind erheblich: Wie aus der Antwort der Bundesregierung an die Grünen hervorgeht, entstehen 2030 Mindereinnahmen von 847 Millionen Euro beim Bund, 823 Millionen Euro bei den Ländern und 290 Millionen Euro bei den Gemeinden. Eine Einigung zwischen Bund und Ländern vor der Bundesratssitzung ist daher entscheidend für die Durchsetzung der Reform. (Quellen: Bundesregierung, Tagesschau, RND, NWB Datenbank, Bild) (resa)

Artikel von Hallo München