Familien enttäuscht
Auf dem Weihnachtsmarkt in Gütersloh fehlt dieses Jahr ein beliebtes Geschäft – erstmals seit 50 Jahren. Die Entscheidung sorgt für Unmut und hitzige Diskussionen.
Gütersloh – Der Besuch auf dem Weihnachtsmarkt gehört für viele Familien im Dezember einfach dazu. Immer wieder werden auch neue Konzepte ausprobiert, so nimmt ein Weihnachtsmarkt fast 50 Euro Eintritt. In Gütersloh muss man in diesem Jahr jedoch einen Einschnitt hinnehmen – das beliebte, traditionelle Karussell wird in diesem Jahr fehlen.
Laut Radio Gütersloh und die regionale Zeitung Die Glocke wird das Kinderkarussell auf dem Weihnachtsmarkt am Berliner Platz nicht mehr aufgestellt. Der Grund dafür ist, dass der Wochenmarkt bei Veranstaltungen nicht mehr verlegt werden soll, was zu einer Reduzierung der verfügbaren Fläche führt. Diese Entscheidung stößt bei den Bürgern auf heftige Kritik.
Der Weihnachtsmarkt in Gütersloh verliert eine Tradition – Das Kinderkarussell fällt nach 50 Jahren weg
Besonders schmerzlich ist, dass das Karussell fast 50 Jahre lang ein fester Bestandteil des Gütersloher Weihnachtsmarktes war. Johann Schneider, der inzwischen 100 Jahre alt ist und zu den Mitbegründern der Veranstaltung zählt, zeigt sich laut seinen Familienmitgliedern enttäuscht über diese Entscheidung. Die regionale Zeitung die Glocke berichtet: „Nach 50 Jahren ist für das Kinderkarussell auf dem Gütersloher Weihnachtsmarkt Schluss.“
In den sozialen Netzwerken wächst der Unmut. Unter einem Beitrag auf Facebook kritisieren die Nutzer, dass für „Fress- und Saufbuden“ Platz vorhanden sei, jedoch nicht für die Kinder. Ein empörter User kommentiert: „Eine absolute Blamage und Frechheit. Aber Hauptsache viel Fress und Saufbuden.“ Einige schlagen vor, den Kolbeplatz zu nutzen, wo früher eine Eisbahn stand. In anderen Städten fällt der Weihnachtsmarkt sogar komplett aus.
Das Kinderkarussell verschwindet vom Gütersloher Weihnachtsmarkt: Bürger sind verärgert und enttäuscht
Einige Kommentatoren verweisen auf andere Weihnachtsmärkte in der Umgebung. Der Christkindlmarkt im etwa zehn Kilometer entfernten Wiedenbrück wird als positives Beispiel hervorgehoben – dort gibt es sowohl ein Kinderkarussell als auch eine Eisbahn. Eine Nutzerin schreibt: „Also an all die Familien, kommt nach Wiedenbrück. Dort sind Familien herzlich willkommen.“
Die Kritik hat ein solches Ausmaß erreicht, dass laut Medienberichten sogar Mitarbeiter von Gütersloh Marketing bedroht wurden. Die Glocke berichtet: „Inzwischen gibt es so viel Hass, dass ein Mitglied der Werbegemeinschaft beim Einkaufen bedrängt wurde.“ Für das nächste Jahr gibt es jedoch Hoffnung: Die Werbegemeinschaft plant, ein Sicherheitskonzept für den Kolbeplatz zu entwickeln und dort wieder ein Kinderkarussell aufzustellen. Auch in andren Orten gibt es Kritik, die sich vor allem gegen die hohen Preise auf den Weihnachtsmärkten richtet. (Quellen: Die Glocke, Radio Güthersloh, Facebook) (kiba)