Wann Betreten schadet
Winter bedeutet Pflegezeit für den Gartenboden: Erfahren Sie, welche Arbeiten unverzüglich erledigt und welche aufgeschoben werden können.
München – Der Dezember mag auf den ersten Blick wie eine ruhige Zeit für Gartenfreunde erscheinen, doch tatsächlich ist er ein entscheidender Monat für die Bodenpflege. Während die Pflanzen in ihrer Winterruhe verharren, laufen im Erdreich wichtige Prozesse ab, die über den Erfolg der kommenden Gartensaison entscheiden. Wer jetzt die richtigen Maßnahmen ergreift, schafft optimale Voraussetzungen für ein gesundes Pflanzenwachstum im Frühjahr.
Die kalte Jahreszeit bietet Hobbygärtnern die Chance, ihren Gartenboden gezielt zu analysieren und zu verbessern. Doch Vorsicht ist geboten: Nicht alle Arbeiten sind bei Frost und Nässe sinnvoll. Nie einen nackten Boden durch den Winter bringen, rät Zdf.de und empfiehlt stattdessen Schutzmaßnahmen wie Mulchdecken oder das Verteilen von unreifem Kompost, der sich langsam zersetzt.
Warum Betreten bei Frost dem Boden schadet
Gefrorener Gartenboden ist besonders empfindlich und sollte keinesfalls betreten werden. Dies gilt nicht nur für Rasenflächen, sondern für alle Gartenbereiche. Wenn der Boden gefroren ist, können durch das Betreten irreversible Verdichtungen entstehen, die das Wurzelwachstum und die Bodenstruktur langfristig schädigen.
Besonders problematisch wird es, wenn auf gefrorenen Boden zusätzlich Gewicht ausgeübt wird. Die Bodenpartikel können dann nicht mehr elastisch reagieren und werden dauerhaft zusammengepresst. Dies führt zu schlechterem Wasserabzug und reduzierter Sauerstoffversorgung der Wurzeln. Gerade bei lehmigem Boden, der sehr dicht ist, kommt nur sehr schwer Luft an die Wurzeln, so Ndr.de.
Gründüngung im Winter: Noch möglich?
Die Frage nach winterlicher Gründüngung beschäftigt viele Gartenbesitzer im Dezember. Grundsätzlich ist der optimale Zeitpunkt für die Aussaat von Gründüngungspflanzen bereits im Spätsommer oder Herbst. So sollten frostharte Pflanzen von August bis Oktober ausgesät werden, da sie den sonst offenen Gartenboden im Winter begrünen.
Für Dezember-Aussaaten sind die Möglichkeiten begrenzt. Zu den Pflanzen, die noch im späten Herbst gesät werden können, gehören Phacelia, Perserklee, Serradella, Gelbe Lupine, Wicke und Gelbsenf. Diese geben dem Gartenboden neue Kraft für das nächste Frühjahr. Allerdings sollten die Samen nur bei frostfreiem Wetter und nicht gefrorenem Boden ausgebracht werden.
Wer im Dezember noch Gründüngung etablieren möchte, sollte geschützte Bereiche wählen und auf besonders winterharte Sorten setzen. Wichtig ist dabei, dass der Boden noch ausreichend warm ist, damit die Pflanzen anwachsen können, bevor der richtige Frost einsetzt.
pH-Wert messen: Der beste Zeitpunkt
Der Dezember eignet sich nur bedingt für pH-Wert-Messungen des Gartenbodens. Der beste Termin ist laut Ndr.de das zeitige Frühjahr, da dann die Pflanzen wieder austreiben und möglicherweise Nährstoffe brauchen. Ein alternativer Zeitpunkt sei nach der Ernte im Herbst.
Wenn dennoch eine Dezember-Messung gewünscht ist, sollte diese nur bei frostfreiem Wetter und nicht gefrorenem Boden erfolgen. Die Bodenprobe muss aus einer Tiefe von etwa 10-15 Zentimetern entnommen werden, wobei verschiedene Stellen des Gartens berücksichtigt werden sollten. Laut Focus.de übernehmen auch landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalten diese Leistung auch für Hobbygärtner. Eine Auswertung von pH-Wert, Humusgehalt und Nährstoffkonzentration koste etwa 20 Euro.
Für eine schnelle Orientierung können auch Selbsttests aus dem Gartenhandel verwendet werden. Der ideale pH-Wert liegt je nach Pflanzenart zwischen 5,5 und 7,0. Für Rasenflächen ist ein pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 empfehlenswert, da ein falscher Wert den Rasen anfällig für bestimmte Pilze machen kann.
Die Wintermonate bieten trotz ihrer scheinbaren Ruhe wichtige Möglichkeiten für die Gartenpflege. Wer die Empfindlichkeit gefrorener Böden respektiert, den richtigen Zeitpunkt für Bodenanalysen wählt und bei Gründüngung auf die Witterung achtet, legt den Grundstein für einen erfolgreichen Start in die neue Gartensaison. (Quellen: Zdf.de, Ndr.de, Focus.de, eigene Recherche)(str)
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