Vermeiden Sie hohe Kosten
Sobald der erste Frost kommt, machen fast alle denselben teuren Fehler: Thermostat voll aufdrehen. Dies wärmt nicht schneller, kostet aber mehr Geld.
Hamm – Die Temperaturen fallen, die ersten frostigen Nächte stehen bevor – und in deutschen Wohnzimmern beginnt wieder das große Drehen an den Thermostaten. Doch was viele für effizientes Heizen halten, entpuppt sich als kostspieliger Irrtum. Experten warnen vor einem weit verbreiteten Fehler, der die Heizkosten unnötig in die Höhe treibt.
Wenn die Herbst- und Winterkälte Einzug hält, ist der erste Reflex vieler Verbraucher derselbe: Thermostat auf Stufe 5 drehen, damit es schnell warm wird. Doch dieser vermeintlich logische Gedanke führt zu einem der häufigsten und teuersten Heizfehler überhaupt. Die Verbraucherzentrale Thüringen stellt klar: Ein kalter Raum wird nicht schneller warm, wenn die Heizung auf Stufe 5 statt auf 3 steht.
Der große Thermostat-Irrtum: Mehr ist nicht schneller
Die Zahlen auf dem Thermostat werden von den meisten Verbrauchern grundlegend falsch verstanden. Die Stufen stehen nur für die gewünschte Höchsttemperatur, bei der das Thermostat die Wärmezufuhr anhält, so t-online.de. Sie geben nicht die Heizgeschwindigkeit an, sondern lediglich das Temperaturziel vor.
Heizungsexperten erklären das Funktionsprinzip: Heizungsthermostate sind kleine, eigenständige Regeleinheiten. Sie funktionieren nicht wie ein Wasserhahn, bei dem man durch weiteres Aufdrehen den Durchfluss erhöht, so chip.de. Stattdessen misst ein Temperaturfühler im Thermostatkopf kontinuierlich die Raumtemperatur und regelt entsprechend.
Für den Normalfall gilt: Statt den Thermostatkopf auf Stufe 5 zu drehen, um einen Raum schneller zu erwärmen, sollte man ihn immer auf die tatsächlich gewünschte Zieltemperatur einstellen. Wer 20 Grad erreichen möchte, stellt das Thermostat auf Stufe 3 – auch wenn der Raum noch kalt ist.
Nachtabsenkung: Der smarte Weg durch den Winter
Besonders in den kalten Monaten stellt sich die Frage nach der richtigen Heizstrategie für die Nacht. Hier machen viele einen weiteren kostspieligen Fehler: Die Methode, die Heizung nur tagsüber laufen zu lassen und nachts komplett auszuschalten, ist bei Verbrauchern weit verbreitet, schreibt chip.de. Dabei bewirkt dieses Verhalten genau das Gegenteil und führt in den meisten Fällen sogar dazu, dass die Heizkosten ungewollt in die Höhe getrieben werden.
Der Grund liegt in der Physik: Zur kalten Jahreszeit kühlen Haus und Wohnung über Nacht automatisch aus. Damit die Räume tagsüber wieder warm werden, müssen Sie Ihre Heizungen morgens wieder besonders stark heizen, um das eingestellte Temperaturniveau zu erreichen.
Energieberater empfehlen laut chip.de stattdessen die sogenannte Nachtabsenkung. Besser ist es, die Heizung nachts konstant auf niedrigerer Stufe zu lassen. Die sogenannte „Nachtabsenkung“, meist zwischen 24:00 Uhr und 06:00 Uhr, sorgt dafür, dass das Heizungswasser mit niedrigerer Temperatur durch die Heizflächen durchfließt, während die Raumtemperatur auf 16–18 Grad Celsius gehalten wird.
Die richtige Temperatur für jeden Raum
Nicht jeder Raum benötigt die gleiche Temperatur. Im Wohnzimmer werden 20 Grad allgemein als angenehm empfunden, so focus.de. Auf dem Thermostat entspricht dies der Stufe 3. Das Bad kann mit 23 Grad, was der Thermostatstufe 3 bis 4 entspricht, ruhig etwas wärmer sein.
Schlafzimmer und Flur sollten weniger geheizt werden. Mit der Thermostatstufe 2 erreichen Sie Temperaturen zwischen 16 und 18 Grad. Bei der Nachtabsenkung gilt: Beachten Sie, dass die Raumtemperatur in der Nacht nicht unter 17 Grad fallen sollte. (Quellen: Verbraucherzentrale Thüringen, t-online.de, chip.de, eigene Recherche)(str)